Der Scharlach

Zusammenfassung

Wenn man den Verdacht auf Scharlach hat, so sieht man sich zunächst die Haut an und betrachtet den Ausschlag, wie er aussieht. Der typische Scharlachausschlag besteht aus kleinsten Fleckchen, die zuerst spärlich und blaßrot, später dichtstehend und hochrot sind. Wenn das Exanthem sehr reichlich ist, entsteht leicht der Gesamteindruck einer diffusen Rötung; bei näherer Betrachtung löst sich aber die gleichmäßige Farbe in einzelne rote Spritzerchen auf, so daß die Haut nie die einheitliche glatte Rötung etwa eines Erysipels zeigt. Viele von diesen stecknadelkopfgroßen roten Fleckchen ragen als kleinste Knötchen „follikulär“ über das Niveau der Haut hervor und verleihen den befallenen Körperpartien eine rauhe, feingekörnte Beschaffenheit. Bei reichlichem Exanthem ist die Haut durch die Entzündung im ganzen geschwollen und gedunsen und die Ohrmuscheln und Hände z. B. sehen dadurch angelaufen und plump aus. Wenn man durch einen Fingerdruck das Blut aus einer erkrankten Hautstelle verdrängt, so sieht man nach dem Abheben der Finger beim Wiedereinströmen des Blutes zuerst die Fleckchen rot werden, wodurch die makulöse Beschaffenheit des Exanthems deutlich sichtbar gemacht wird. Es kommt vor allem darauf an, festzustellen, ob der Ausschlag kleinfleckig und follikulär ist.