Klinik und Therapie

Zusammenfassung

Wie wir wissen, können motorische und sensible Symptome, mit- unter auch beide zusammen, jahrelang oder auch nur einige Wochen dem entwickelten Krankheitsbilde vorausgehen. In der überwiegenden Mehrzahl unserer Fälle kündigte sich der Tumor mit sensiblen Reiz- erscheinungen an, und zwar handelte es sich meistens um ausge- sprochene Schmerzen, seltener um Parästhesien (Fälle 1, 19, 22). Nur in zwei Fällen (7, 20) gingen motorische Ausfallserscheinungen den Schmerzen voraus. Besonders häufig fanden sich Schmerzen in den Beinen, und zwar auch in Fällen, in denen der Tumor hoch oberhalb des segmentalen Innervationsbereiches der unteren Extremitäten seinen Sitz hatte, so in den, Fällen 1, 2, 4, 7, 12. Auch unsere beiden intramedullären Tumorfälle waren von Schmerzen nicht verschont. In einigen Fällen reichte der Beginn der Schmerzen jahrelang zurück, so im Falle 6, wo sie möglicherweise auch durch peritonitische (?) Adhäsionen mitverursacht, respektive verstärkt sein konnten, ferner im Falle 10, wo, wie sich später zeigte, ein durch Wurzelreizung bedingter Okzipitalschmerz dem Eintritt von Lähmungserscheinungen um fünf Jahre vorausgegangen war, und im Falle 18, wo zehn Jahre vor Ausbruch der Lähmungserscheinungen Schmerzen der linken Hüfte aufgetreten waren, die dann permanent, wenn auch mit wechselnder Intensität bestehen blieben. Nur ganz ausnahmsweise stößt man in der Literatur auf Fälle, in denen im Frühstadium spinaler Tumoren sensible Reizerscheinungen fehlen, respektive motorische Ausfallser-scheinungen die Krankheit ankündigen.