Zusammenfassung
Die hauptsächlichste Gelegenheit für die Weiterverbreitung des Trippers ist der Geschlechtsverkehr, indem die Infektion hauptsächlich durch direkte Berührung mit einem erkrankten männlichen Genitale auf die weiblichen Geschlechtsteile übertragen wird. Die akute Gonorrhoe wird im allgemeinen selten überimpft, da die meisten Männer während des akuten Stadiums der Gonorrhoe den Geschlechtsverkehr meiden. Von größter Bedeutung für die Übertragung dagegen ist die chronische Gonorrhoe des Mannes. Wenn auch ein großer Teil der akuten und chronischen Gonorrhoen beim Manne dauernd geheilt wird, so gibt es doch zahlreiche Fälle, in denen der Tripper nur scheinbar ausheilt, und wo in der Pars anterior oder der Pars posterior der Harnröhre umschriebene Schleimhautpartien krank bleiben. Es werden dann oft nur geringe Mengen von eitrigem oder schleimigem Sekret in der Harnröhre abgesondert, manchmal nur morgens, manchmal nur nach Exzessen in Baccho et Venere, oder es sind noch Tripperfäden im Harn nachweisbar. Die mikroskopische Untersuchung des Sekretes und der Tripperfäden, die manchmal auch wiederholt oder nach Provokation vorgenommen werden muß, ergibt häufig, daß diese Männer immer oder zeitweise noch infektiös sind Allerdings kommt es auch nicht selten vor, daß trotz Vorhandensein von Sekret oder Fäden im Harn Gonokokken weder nachgewiesen noch übertragen werden. Wenn demnach von den ungefähr 80% der Männer, die mindestens einmal in ihrem Leben an Tripper erkranken, ein großer Teil ausgeheilt wird, so bleibt doch ein kleinerer Teil lange Zeit hindurch oder auch dauernd infektiös.
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Franz, R. (1927). Allgemeines über die gonorrhoische Infektion. In: Die Gonorrhoe des Weibes. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9908-4_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9908-4_3
Publisher Name: Springer, Vienna
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