Zusammenfassung
Im Jahre 1900 beschrieb Minkowski 1 ein eigenartiges, mit Gelbsucht einhergehendes Krankheitsbild. In einer kurzen Mitteilung bringt er mit wenigen Worten die wichtigsten Daten: „Es handelt sich um eine ganz eigentümliche, angeborene Affektion, die unter dem Bilde eines lebenslänglichen Ikterus mit andauernder Urobilinurie, Milzhyperplasie und Siderose der Nieren einhergeht, evident auf einer hereditären Anlage beruht und die Lebensdauer nicht zu verkürzen scheint; alles scheint darauf hinzudeuten, daß dieser Affektion eine besondere Anomalie im Umsätze des Blutpigmentes — vielleicht als Folge einer primären Veränderung in der Milz — zugrunde liegt.“SeinUrteil stützt sich nicht nur auf klinische Beobachtungen, sondern er berichtet auch über einen Sektionsbefund. Ein Patient aus einer solchen Familie starb an einer interkurrenten Krankheit. Die Milz bot das Bild mächtiger Hyperämie und Hyperplasie der Pulpa; Leber, Gallenblase und Gallenwege waren normal. Schon in dieser ersten Mitteilung wurde der Zusammenhang zwischen Milztätigkeit und Hämoglobinabbau betont; es ist dies um so auffälliger, als die Naunynsche Schule bis dahin ausschließlich die Leber für die Gallenfarbstoff bildung verantwortlich gemacht hat.
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Notes
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Eppinger, H. (1937). Der hämolytische Ikterus. In: Die Leberkrankheiten. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9904-6_14
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