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Vererbung erworbener Eigenschaften — Modifikationen

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Gedanken zur Naturphilosophie
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Zusammenfassung

Die Anhänger Lamarcks führen noch eine Reihe anderer Argumente ins Treffen. Sie verweisen darauf, daß im Gebirge gezogene Pflanzen, in die Ebene rückversetzt, noch die Charaktere der Alpenpflanzen zeigten. Dagegen die Anhänger Weismanns, es handle sich lediglich um eine Modifikation, diese aber beruhe auf Veränderungen des Soma und verschwinde nach wenigen Generationen. Die eigentliche Erbsubstanz werde auf diesem Wege nicht verändert. So berichtet Baur, über Beobachtungen von Jennings an Paramäzienkulturen. Ein hornförmiger Fortsatz eines Tieres bildete sich erst nach fünf Teilungen zurück. Der Spaltpilz Bacillus prodigiosus bildet bei Zimmertemperatur einen dunklen blutroten Farbstoff; wird er bei 30 bis 35° C gehalten, so wächst er weiß. Bringt man nun die farblose Wärmekultur in Zimmertemperatur, so vergehen Stunden, oft Tage, bevor wieder rote Farbe produziert wird. Während dieser Zeit sind aber bereits zahlreiche Zellteilungen erfolgt. Die Zeit, welche eine Modifikation braucht, kann länger sein als die Dauer einer Generation. Bei höheren Tieren ist die Nachwirkung von Außeneinflüssen schon deshalb nicht für die Vererbung erworbener Eigenschaften beweisend, weil bei jedem lebend geborenen Tier die Embryonen einen ganzen Teil ihrer Entwicklung, und gerade den, in welchem sie besonders stark modifizierbar sind, im Mutterleibe durchmachen.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Schilder, P. (1928). Vererbung erworbener Eigenschaften — Modifikationen. In: Gedanken zur Naturphilosophie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9848-3_16

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