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Einleitung

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Zusammenfassung

In dem ganzen Gebiet der Sozialwissenschaften ist kein Problem so wenig geklärt, wie das des Wesens und der Wirklichkeit des sozialen Verbandes. Wiewohl die prinzipielle Unhaltbarkeit der traditionellen Auffassung klargestellt wurde, welche die „reale“ Wirklichkeit des sozialen Verbandes naiv voraussetzte und seine Struktur entweder naturwissenschaftlich erklären oder dogmatisch hypostasieren wollte, wurde bis jetzt noch keine fest begründete positive Beweisführung für das wahre Dasein des sozialen Verbandes als eines selbständigen Gegenstandes der Erkenntnis geboten. Ja, vielfach wird sogar behauptet, daß sich der soziale Verband als einheitlicher und in sich identischer Gegenstand nicht in der „empirisch“ erkennbaren Sphäre der sozialen Erscheinungen vorfinde und daß er demzufolge — da man die Sozialwissenschaften nur als „empirische“ Wissenschaften für möglich hält — als solcher gar nicht einen Gegenstand der Sozialwissenschaften bilden könne. Die meisten Soziologen der Gegenwart verstehen unter dem sozialen Verband als Gegenstand der Sozialwissenschaften nur die psychischen „Vorstellungen“ von ihm oder den Komplex der durch seinen Sinn subjektiv bestimmten, tatsächlichen „Handlungen“ der Menschen. Dies bedeutet, genau genommen, nichts anderes als die Verneinung des echten und eigentlichen Daseins des sozialen Verbandes selbst.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Otaka, T. (1932). Einleitung. In: Grundlegung der Lehre vom sozialen Verband. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9839-1_1

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