Zusammenfassung
Bei keinem anderen Haustier stützt sich die Abstammung in dem Maße auf die noch lebenden Wildformen wie beim Hausschwein. Wohl werden nach dieser Richtung verschiedentlich Zweifel laut, doch stützen sich diese meist auf unzureichende Beobachtungen gewisser Veränderungen mehr oder weniger gezähmter Ferkel unserer heimischen Wildschweine, die sich im bisherigen Umfange ihrer Durchführungen nicht mit der Überzeugungskraft osteologischer Untersuchungen2 vergleichen können. Das Hausbarmachen der Schweine ist heute in seinem näheren Entwicklungsgang noch viel zu wenig bekannt und der Widerstreit der verschiedenen Ansichten ergibt noch keine Richtlinie, von welcher Seite eine Klärung auf Grundlage eines Beweismaterials oder serienmäßig durchgeführter Untersuchungen die Klärung erwartet werden kann. In zuchttechnischer Hinsicht hegen beim Hausschwein dagegen viele Einzelheiten günstiger als bei allen anderen Haustieren, da einerseits eine kürzere Generationsdauer und seine Entwicklungsdauer besonders bei Rassen mit großer Frühreife sowie anderseits die Vielzahl der Nachkommenschaft einzelner Tiere die Voraussetzungen für Zuchtversuche verhältnismäßig günstig gestalten können. Schließlich ist die züchterische Herausbildung nach rasselieher Wertung bei keinem Tier bisher so erfolgreich verlaufen, wenn wir das Entstehen der englischen Hochzuchten ins Auge fassen.
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Literatur
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Holecek-Holleschowitz, C. (1939). Das Hausschwein und seine Zuchtentwicklung. In: Angewandte Tierzucht auf rassenbiologischer Grundlage. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9822-3_5
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