Skip to main content

Die Hypnose als soziales Phänomen

  • Chapter
Lehrbuch der Hypnose

Zusammenfassung

Die Gesellschaft ist an den Leistungen des Einzelnen weitgehend interessiert, und die Frage, ob und inwieweit in der Hypnose Leistungssteigerungen stattfänden, ist von einer sehr wesentlichen sozialen Bedeutung. Wir wissen ja, daß die Leistung jedes einzelnen von uns vielfachen Hemmungen unterliegt. Wir sind keineswegs imstande, stets unser Letztes herzugeben. Die Theorie aller dieser Dinge kann uns hier im einzelnen nicht beschäftigen. Wir haben nur festzuhalten, daß wir ja stets unter der Wirkung vieler Einstellungen stehen, widersprechender Triebrichtungen, welche uns verhindern, uns ganz den Dingen hinzugeben. Alt überkommene starre Formeln aus Differenzierungen, welche neuen Situationen gegenüber keine Anpassungsfähigkeit haben, rauben uns jene kindliche Frische, deren es bedarf, wenn Sachstrukturen wirklich in ihrer Fülle erkannt werden sollen. Schöpferische Prozesse aller Art beginnen damit, daß Differenzierungen eingeschmolzen werden und ein undifferenzierter Zustand erreicht wird, aus welchem heraus die Neuschöpfung ihren Ausgang nehmen kann. Freilich muß in diese Neuschöpfung das Individuum zur Gänze eingehen, wenn eine wertvolle Leistung zustande kommen soll. Das Tatsachenmaterial, das in bezug auf Leistungsteigerung in der Hypnose vorliegt, ist nicht sehr groß. Es bezieht sich auf Steigerung der Leistung der Sinnesorgane (TRöMNER). Man hat mit Recht hervorgehoben, daß die Aufmerksamkeit in der Hypnose nicht durch Zwischenerlebnisse abgelenkt sei: ACH fand die geistige Leistungsfähigkeit, geprüft durch fortlaufendes Addieren, um fast ein Fünftel des Normalen gesteigert. PRANTL untersuchte die Gedächtnisspanne. Er prüfte, wieviele Ziffern in einer Bietung behalten werden. Es ist mehr eine Prüfung der Aufmerksamkeit, als des Gedächtnisses selbst. Er faßt seine Versuche dahin zusammen, daß durch Suggestion die Aufmerksamkeits- oder Gedächtnisspanne ihrer Leistungsfähigkeit nach etwa verdoppelt werden kann.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Reference

  1. Es ist allerdings nicht sichergestellt, ob die Hypnotisierte nicht doch losgedrückt hat, aber der Schuß versagte.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1926 Julius Springer in Berlin

About this chapter

Cite this chapter

Schilder, P., Kauders, O. (1926). Die Hypnose als soziales Phänomen. In: Lehrbuch der Hypnose. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9805-6_7

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9805-6_7

  • Publisher Name: Springer, Vienna

  • Print ISBN: 978-3-7091-9558-1

  • Online ISBN: 978-3-7091-9805-6

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics