Zusammenfassung
Aus Experimenten an isolierten Photorezeptoren ist bekannt, daß die Kinetik des Ansprechens auf Lichtreize mit der Intensität des betreffenden Reizes positiv korreliert ist. Wird bei binokularem Sehen ein Grauglas vor ein Auge gehalten, so entsteht interokular ein Unterschied in der Latenz zwischen Reiz und Wahrnehmung.
Es wird ein Praktikum für Studierende der medizinischen Berufe vorgestellt, in welchem durch eine einfache und anschauliche graphische Analyse die interokulare Latenz der retinalen Rezeptoren als Funktion der Lichtintensität gemessen werden kann. Ein ungedämpft sinusoidal quer zur Blickrichtung schwingendes Pendel wird binokular beobachtet und die scheinbare Abweichung der Pendelbahn in der Blickrichtung bei bekannter Reduktion der Transmission vor einem Auge bestimmt.
Dadurch, daß in einem zweiten Versuch beiden Augen asynchron mit bekannter Latenz der Blick auf das Pendel freigegeben wird, kann der Tiefeneindruck pro ms Latenz bestimmt werden. Durch Kombination beider Messungen ist graphisch die Latenzveränderung bei einer bestimmten Reduktion der Transmission bestimmbar.
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Literatur
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Mojon, D., Zhang, W., Oetliker, H. (1993). Eine einfache psychophysische Bestimmung des interokularen Latenzunterschiedes als Funktion der Lichtintensität. In: Schöffl, H., Spielmann, H., Koidl, B., Gruber, FP., Reinhardt, A. (eds) Alternativen zu Tierversuchen in Ausbildung, Qualitätskontrolle und Herz-Kreislauf-Forschung. Ersatz- und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9307-5_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9307-5_10
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