Zusammenfassung
Drei Ideen, jede für sich uralt mit Menschheitsgeschichte durchwoben, organisieren diese Arbeit. Ich nenne sie die Ideen der Einheit, der Zeichenhaftigkeit und der Einfachheit. Während diese Ideen nicht neu sind, halte ich es hingegen für neu, den Bewußtseinsbegriff gerade in dieser Triade konfigurieren zu wollen. Die Nützlichkeit dieser Konfiguration, relativ zu anders konfigurierten Bewußtseinsbegriffen, hat sich in der Praxis zu erweisen. Die genannten Ideen seien nun kurz erörtert:
„Der ganze Strudel strebt nach oben;Du glaubst zu schieben, und Du wirst geschoben.“ (Goethe)
„Die materielle Welt konnte bloß konstruiert werden um den Preis, daß das Selbst, der Geist, daraus entfernt wurde. Der Geist gehört also nicht dazu und kann darum selbstverständlich die materielle Welt weder beeinflussen noch von ihr beeinflußt werden.“(Schrödingér)
Gerhard Langer, geb. 1945, Professor für Psychiatrie an der Psychiatrischen Universitätsklinik in Wien, studierte Medizin in Wien. Nach mehrjährigen Forschungsaufenthalten in München und New York leitet er seit 1978 die „Psychobiologische Forschungsstation“ der psychiatrischen Klinik in Wien. Er ist Herausgeber eines umfassenden Werkes über Psychopharmaka. Sein Interesse als Arzt und Wissenschaftler gilt in besonderer Weise der Verbindung von Theorie und Praxis in der Medizin und hier insbesondere einer integrierenden Konzeption und Methodik. Dieses Bestreben belegt auch die vorliegende Arbeit, welche er u.a. als Skizze und Anregung für eine Theorie und Praxis des BewußtSeins unter besonderer Berücksichtigung des menschlichen Alltags (inklusive des ärztlich therapeutischen Alltags) verstanden wissen will.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Bateson, G. (1985). Ökologie des Geistes. Anthropologische, psychologische, biologische und epistemologische Perspektiven. Suhrkamp.
Bense, M. (1975). Bewußtseinstheorie und semiotische Erkenntnistheorie. In: H.W. Klement (Hg.), Bewußtsein, ein Zentralproblem der Wissenschaften. S.31–36, Agis.
Bergius, R. (1982). Bewußtsein. In: F. Dorsch. Psychologisches Wörterbuch, S.99–100, Hans Huber.
Brockhaus (1987). Bewußtsein. In: Brockhaus Enzyklopädie, Band 3, 225. Aufl., Brockhaus.
Churchland, P.M. and Churchland, P.S. (1990). Could a Machine Think. Scientific American 1, S. 26–33.
Eco, U. (1985). Einführung in die Semiotik. S.28ff., UTB.
Ey, H. (1967). Das Bewußtsein. Walter de Gruyter.
Goethe, J.W. (1961). Faust. Der Tragödie erster Teil. Reclam.
Graumann, C.F. (1966). Bewußtsein und Bewußtheit. Probleme und Befunde der psychologischen Bewußtseinsforschung. In: Handbuch der Psychologie, 5.79127, Band Ill.
Hawking, St.W. (1988). Eine kurze Geschichte der Zeit. Die Suche nach der Urkraft des Universums. Rowohlt.
Heimann, H. (1986): Bewußtseinsstörungen. In: Ch. Müller(Hg.), Lexikon der Psychiatrie, S.103–109.
Hilgard, E.R. (1980). Consciousness in contemporary psychology. In: Annual Reviews of Psychology 31, S. 1–26.
Hirschberg, E. (1982). Bewußtsein. In: W. Pschyrembel (Hg.), Klinisches Wörterbuch, 135. Aufl., Walter de Gruyter.
Hoffmeister, J. (1955). Wörterbuch der philosophischen Begriffe. Meiner. JAYNES, J. ( 1988 ). Der Ursprung des Bewußtseins durch den Zusammenbruch der bikameralen Psyche. Rowohlt.
Langer, G. (1988). Ein Irrweg des Realitätsbewußtseins. Vermutungsdiagnose: „Irrealitätsillusion bei Erkenntniswahn“. In: E. Oeser und E.M. Bonet (Hg.), Das Realismusproblem. Wiener Studien zur Wissenschaftstheorie, S.319–346, Band 2, Österreichische Staatsdruckerei.
Langer, G. (1989). Medikament und Scheinmedikament (Placebo), „Aura curae“ und die therapeutische Wirkung. In: K. Kratky und E.M. Bonet (Hg.), Systemtheorie und Reduktionismus. Wiener Studien zur Wissenschaftstheorie, S.311338, Band 3, Österreichische Staatsdruckerei.
Lichtenberg, G.Ch., zit. nach Simon (s. dort; S.1)
Moser, F. (1989). Bewußtsein in Raum und Zeit. Die Grundlagen einer holistischen Weltauffassung auf wissenschaftlicher Basis. Leykam.
Oeser, E. (1988). Das Abenteuer der kollektiven Vernunft. Evolution und Involution der Wissenschaft. Paul Parey.
Scharfetter, Ch. (1985). Allgemeine Psychopathologie. Thieme.
Schipperges, H. (1982). Der Arzt von morgen. Von der Heiltechnik zur Heilkunde. Severin und Siedler.
Schrödinger, E. (1989). Geist und Materie. Diogenes.
Searle. J.R. (1990). Is the Brain’s Mind a Computer Program? In: Scientific American 1, S. 20–25.
Simon, F.B. (1990). Meine Psychose, mein Fahrrad und ich. S.280, Auer.
Uexküll, Th.v., Wesiack, W. (1988). Theorie der Humanmedizin. Grundlagen ärztlichen Denkens und Handelns. Urban & Schwarzenberg.
Wilber. K. (1987). Das Spektrum des Bewußtseins. Scherz.
Wittgenstein, L. (1984). Tractatus logico-philosophicus. Suhrkamp.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1992 Springer-Verlag/Wien
About this chapter
Cite this chapter
Langer, G. (1992). 5.3 Milliarden (Human-)BewußtHeiten realisieren 1 (kosmisches) BewußtSein. In: Guttmann, G., Langer, G. (eds) Das Bewußtsein. Wiener Studien zur Wissenschaftstheorie, vol 4. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9219-1_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9219-1_5
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-211-82361-3
Online ISBN: 978-3-7091-9219-1
eBook Packages: Springer Book Archive