Diskussion

Zusammenfassung

Die Ejektionsfraktion des linken Ventrikels hat als funktioneller Parameter des Herzens eine besondere klinische und prognostische Bedeutung erlangt [161, 166]. Zu ihrer Bestimmung stehen neben der invasiven Kontrastmittelcineventrikulographie nicht-invasive Verfahren wie die zweidimensionale Echokardiographie zur Verfügung. Während diese Methoden erst in den letzten Jahren zur klinischen Anwendung kamen, wurde seit über 30 Jahren [180] versucht, die Funktion des Herzens mit nicht bildgebenden Strahlendetektoren zu messen. Die „Radiokardiogramme“ dienten zur Bestimmung des Herzzeitvolumens, der pulmonalen Transitzeit sowie der Erfassung von intrakardialen Shunts [58, 59, 67, 131, 132]. Durch die Verbesserung des zeitlichen Auflösungsvermögens dieser Systeme wurde es möglich, die Ejektionsfaktion aus dem Transit eines Aktivitätsbolus durch die Herzhöhle zu bestimmen [215]. Eine qualitative und quantitative Erfassung von Wandbewegungsstörungen gelang wiederum durch die Entwicklung von Szintillations-kameras, die mit dem EKG getriggert an ein Computersystem angeschlossen werden konnten. Eine Quantifizierung der Ejektionsfraktion wurde zusätzlich durch die Analyse von Zählratenänderungen in einem räumlich begrenzten Areal („Region of Interest“) möglich [160, 218]. Parallel zur Verbesserung der Auswertung der Radionuklidventrikulographie durch den Einsatz der Fourier-Analyse [1] wurde es möglich, durch Verwendung von Mikropro-zessoren mobile Gammastrahlungsmeßsonden zu entwickeln. Wagner et al. [228] berichteten 1975 erstmals über ein sog. „Nuclear Stethoscope“ zur Bestimmung der linksventrikulären Ejektionsfraktion. Bei diesem Gerät handelt es sich um eine nicht bildgebende Szintillationsmeßsonde, wobei die Registrierung mit der R-Zacke des EKG getriggert wird. Die mittels Nuclear Stethoscope bestimmten Ejektionsfraktionen korrelierten gut (r = 0.785) mit den Werten der Radionuklidventrikulographie [37].