Mehrzentrenreaktionen mit cyclischer Elektronenverschiebung

Zusammenfassung

Nach den polaren und radikalischen Prozessen bleibt noch eine interessante Gruppe von Reaktionen zu besprechen, bei denen das bisher zur Klassifizierung benutzte Kriterium der heterolytischen bzw. homolytischen Auflösung und Bildung kovalenter Bindungen vollkommen versagt. Es sind dies Reaktionen, bei denen kovalente Bindungen konzertiert in einem Zyklus gebildet oder/und aufgelöst werden. Einerseits gehören hierher Reaktionen zwischen zwei (oder mehreren) ungesättigten Komponenten, die zu einer Ringverbindung zusammentreten (a), anderseits intramolekulare Bindungsverschiebungen, die von einer offenkettigen Verbindung zu einer Ringkette (b), oder aber — unter gleichzeitiger Bildung und Auflösung von σ-Bindungen — wieder zu offenkettigen Derivaten führen (c). Dazu kommen allerdings auch die Retrogressionen dieser Reaktionen, die in unseren Schemen von rechts nach links dargestellt sind.