Zusammenfassung
Die Problematik der Harninkontinenz im Kindesalter, insbesondere der Fragenkomplex, der sich aus dem Bestehen einer neurogenen Blase bei Kindern mit einer Myelomeningocele ergibt, beschäftigt die kinderurologisch tätigen Chirurgen und die Pädiater in den letzten zehn Jahren in zunehmendem Maß. Wir haben alle nach Möglichkeiten gesucht, befriedigende Abhilfen zu schaffen und wir konnten sicher viel dabei lernen, Fehler und Gefahren zum Beispiel, vielleicht auch die Erreichung eines gewissen status quo, mit dem wir uns zufrieden gaben, einfach deshalb, weil beispielsweise nach Anlegung einer kutanen Ureteroileostomie die weitere Versorgung eines Kindes etwas einfacher geworden war. War und ist das aber eine Lösung des Harninkontinenzproblems, wohl kaum! Konnten wir andererseits bei der vor 10 Jahren — sollen wir sagen: endlich! — greifbar gewordenen chirurgischen Lösung des Myelocelenproblems durch die zuvor inaugurierte Beherrschung der intrakraniellen Liquordrucksteigerung, wirklich in voller Tragweite ermessen, daß die Begleitumstände der Spaltbildungen ein vielfach größeres Problem darstellen würden als das primäre, bei der Geburt äußerlich sichtbare Leiden der Hemmungsmißbildung? Wir haben vielleicht eine einigermaßen ausreichende Lösung der gewiß ebenso schwerwiegenden orthopädischen Belange gefunden. Dies scheint mir auch einfacher zu sein und ich kann aus der Zusammenarbeit mit dem speziell interessierten orthopädischen Kliniker sagen, daß die Zahl derjenigen Kinder, die nicht mit Hilfe von Muskeltransplantationen und apparativer Unterstützung auf die Beine gebracht werden kann, erfreulicherweise mehr und mehr zurückgeht. Es fällt mir nach nunmehr über achtjähriger eigener chirurgischer Erfahrung mit dem operativen Verschluß von Spaltbildungen des Rückenmarkes, ehrlich gesagt schwer, ebenso von echten Erfolgen in der Behandlung des Harn-Inkontinenzproblems zu sprechen und man möge mir an dieser Stelle meinen Pessimismus, mit dem ich gewiß nicht allein stehen werde, verzeihen.
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Maier, W.A. (1972). Inkontinenzprobleme bei operierten Myelomeningocelen. In: Wurnig, P. (eds) Morbus Hirschsprung — Neuere Probleme der Diagnose Inkontinenzbehandlung im Kindesalter. Pädiatrie und Pädologie, vol 2. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-8301-4_16
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