Zusammenfassung
Substanz nennen wir das unbedingt Beständige oder jenes, welches wir dafür halten. Der naive Mensch, und so auch das Kind, hält alles für unbedingt beständig, zu dessen Wahrnehmung nur die Sinne nötig sind. So erscheint jeder Körper als sübstanziell, weil wir nur nach demselben zu greifen, zu blicken brauchen, um denselben wahrzunehmen. Daß dies vermeintliche unbedingt Beständige keineswegs unbedingt beständig ist, da ja eine bestimmte Tätigkeit der Sinne (Hinblicken, Hintasten) vielmehr die Bedingung der vermeintlich beständigen Wahrnehmung ist, fällt dem naiven Menschen nicht auf, indem er die so leicht erfüllbare Bedingung nicht weiter beachtet, dieselbe vielmehr als immer erfüllt, oder doch erfüllbar ansieht3.
(Aus „Prinzipien der Wärmelehre“, 2. Auflage, 19002)
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Mach, E. (1964). Der Substanzbegriff. In: Ernst Mach. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-8112-6_15
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