Zusammenfassung
Wesentlich schwieriger als das Schätzen oder Messen der Dingentfernung ist das Bestimmen der für die Blendeneinstellung der Kinokameras wichtigen Helligkeit des Dinges. Unter diesem, dem allgemeinen Sprachgebrauch entlehnten Wort wird in der Beleuchtungstechnik der Begriff der Leuchtdichte verstanden. Auf Grund seiner naturgegebenen, Eigenart ist das menschliche Auge und der Gesichtssinn befähigt, sich gegebenen Leuchtdichten in sehr großem Umfange anzupassen. Als Maßstab für diese Anpassung wurde in der Abb. 11 der sehr große Bereich der Leuchtdichten angegeben, bei denen der menschliche Gesichtssinn eine gute oder zumindest noch ausreichende Arbeitsmöglichkeit hat. Aus diesem Grunde ist das menschliche Auge auch denkbar schlecht geeignet, die Dingleuchtdichten in ihrer Größe richtig zu beurteilen und abzuschätzen. Bei dem Vorliegen besonderer Verhältnisse, beispielsweise einer Blendung bei sehr intensiven Leuchtquellen, versagt die Schätzung durch das Auge vollkommen. Wenn trotzdem in vielen Fällen brauchbare Belichtungen mit photographischen oder kinematographischen Geräten noch zustande kommen, so hängt dies einmal mit dem großen Belichtungsspielraum neuzeitlicher Filmbänder und der Korrekturmöglichkeit bei den weiteren Verarbeitungsprozessen zusammen und dann mit der Tatsache, daß hier kein eigentlicher Meßvorgang durch den menschlichen Gesichtssinn vorliegt, sondern daß aus der Erinnerung und Erfahrung bei der Belichtung ähnlicher Szenen auf den vorliegenden Fall geschlossen wird. Schwieriger wird die Frage der richtigen Belichtung bei Umkehrfilmen, da hier praktisch keine Korrektur in einem Kopierprozeß vorgenommen werden kann.
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Weise, H. (1955). Blendenmesser. In: Die Kinematographische Kamera. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-8027-3_15
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