Zusammenfassung
Bekanntlich begann die analytische Philosophie im Wiener Kreis mit der Suche nach einem Kriterium, das es ermöglichen sollte, kognitiv sinnvolle Sätze von sogenannten „metaphysischen“ Sätzen zu unterscheiden. Das Unterscheidende der kognitiv sinnvollen Sätze sahen Schlick und seine Anhänger in ihrer Verifizierbarkeit. Wir sprechen absichtlich von „kognitiv“ sinnvollen Sätzen. Das Wort „sinnvoll“ wird ja selbst in mehreren Bedeutungen verwendet: So sprechen wir vom „Sinn“ einer Gebärde, von der „Sinnlosigkeit“ eines bestimmten Unternehmens; andererseits können Sätze, denen in wissenschaftlicher Hinsicht keinerlei Sinn zukommt, dennoch „sinnvoll“ sein, insofern sie gewisse Gefühle, Erinnerungen in uns auslösen. Das hat noch niemand geleugnet. Was aber Schlick und seine Anhänger den Sätzen der Metaphysik absprachen, war nicht der „Gefühlsgehalt“ oder die „Motivationskraft“ der Sätze, sondern ihr „theoretischer Gehalt“. Sätze nun, denen ein bestimmter theoretischer Gehalt zukommt, oder welche, wie man auch sagt, „entweder wahr oder falsch sind“, nennt man gewöhnlich „kognitiv sinnvolle“ Sätze („cognitively meaningful“ in der angelsächsischen Literatur). Um dieses Kriterium zu verstehen, müssen wir uns aber zunächst einmal über den Sinn des Wortes „verifizierbar“ klar werden. Zu diesem Zweck ist es geeignet, scheinbare Gegenbeispiele des Kriteriums zu untersuchen. Diese Untersuchung wird uns zugleich die Schwierigkeiten zeigen, die einer genauen Formulierung des Kriteriums im Wege stehen.
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Literatur
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Pap, A. (1955). Das empiristische Sinnkriterium. In: Analytische Erkenntnistheorie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-8023-5_1
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