Beiträge der Österreichischen Magnesit-Industrie zu Feuerfestproblemen der Stahlindustrie in den Letzten 5 Jahren

Zusammenfassung

Der Verschleiß der feuerfesten Magnesia-Baustoffe in Stahlschmelzaggregaten wird im allgemeinen durch eine Reihe von verschiedenen Vorgängen verursacht, die im einzelnen unterschiedliches Gewicht haben. Diese Vorgänge sind bei gebrannten Steinen:

• 1. Schädigung der Steine durch ungenügende Dehnungsmöglichkeiten, durch zu starken Temperaturwechsel, bei fehlender Fremdstoffzufuhr durch Degeneration des Steingefüges während der Temperatureinwirkung.

• 2. Schädigung des Steingefüges durch wiederholten Wechsel zwischen oxydierender und reduzierender Atmosphäre und durch Zuwanderung gasförmiger Fremdstoffe, wie Alkalien, H₂S, SO₂, SO₃ und H₂O.

• 3. Schädigung des Steingefüges durch Zuwanderung schmelzflüssiger Silikatphasen, ihre Reaktion mit MgO und Rückwanderung in tiefere Steinbereiche durch Thermodiffusion bis zur eutektischen Erstarrung, Verdichtung der feuer-seitigen Steinbereiche und Verlust der Temperaturwechselbeständigkeit (TWB). In erschwerenden Fällen kommt dazu bei Ofenabstellungen die Zerrieselung der geschädigten Steinpartien durch Phasenumwandlung des C₂S.

• 4. Schädigung durch Aufnahme flüssiger Eisenoxyde, dadurch intensive Umlagerungen im Periklasgefüge und vor allem Aufbrechen von Chromit als Folge von Mischkristallbildungen.

• 5. Schädigung durch Aufnahme von flüssigem Eisen und nachfolgender Oxydation im Steingefüge u. a. m.