Zusammenfassung
Durch Jahrtausende, von der Neusteinzeit angefangen bis zum Ende des Barocks, waren Kunst und Technik Verbündete. Die riesigen Steinsetzungen des Neolithikums und der Bronzezeit — der Bau der Pyramiden und der Babeltürme — der Guß eherner Kolosse in hellenistischer und römischer Zeit — die Überwölbung gewaltiger Räume in Rom und Byzanz — der Bau der Kathedralen mit ihren Hochräumen und Hochtürmen — dann wieder die Wölbung der Peterskuppel und der Transport des Obelisken auf den Petersplatz — die Wasserleitungen für die Wasserkünste von Vaux und Versailles — die kolossalen Feuerwerke barocker Feste —, das sind die größten Leistungen der Technik in der langen Zeit ihres Bündnisses mit der Kunst, so groß und größer als die Werke des Straßen-, Brücken- und Schiffsbaues, die ebenso von einem künstlerischen Geist geprägt waren wie Waffen, Burgen und Kriegsmaschinen. Über diesen spektakulären Leistungen einer mit der Kunst verbündeten Technik sind nicht zu vergessen ihre sozusagen mikrotechnischen Erfindungen im Kunsthandwerk: Glasmosaik und Glasmalerei, Email und Grubenschmelz, Goldfiligran und Tauschierung, Enkaustik und Ölmalerei, Holzschnitt, Kupferstich, Radierung und Lithographie — nicht zu vergessen auch der Bau der verschiedenartigen Musikinstrumente —, Werke und Fertigkeiten, die alle nicht nur handwerkliches Geschick und künstlerischen Geist, sondern auch technische Erfindungskraft erfordern.
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Literatur
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H. S.: Die Kunst im Banne der Technik. In: Der Tod des Lichtes (1964), 181.
H. S.: Gefahr und Hoffnung des technisches Zeitalters. In: Der Tod des Lichtes (1964), 160–161.
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Sedlmayr, H. (1966). Technik und Kunst. In: Sequenz, H. (eds) Der Geist der Technik. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7935-2_5
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