Zusammenfassung
Schon vor 1939 waren viele Kernreaktionen bekannt. Es handelte sich dabei aber nur um Reaktionstypen, bei denen eine relativ leichte Partikel oder ein γ-Teilchen ausgeschleudert wird, so daß die Ordnungs- und Massenzahlen des Produktkerns nicht sehr verschieden von dem des Ausgangskerns sind. In diesem Jahr entdeckte man den in § 2.22 und 3.35 beschriebenen Prozeß der Kernspaltung. Bei dieser Reaktion zerfällt ein Urankern nach dem Einfangen eines Neutrons in zwei Teile, die sich sehr stark vom Ausgangskern unterscheiden. Die große Bedeutung der Spaltungsreaktion für die Freisetzung von Kernenergie liegt in zwei Tatsachen: Erstens ist dieser Prozeß mit dem Freiwerden eines relativ großen Energiebetrags verbunden, und zweitens wird die durch Neutronen ausgelöste Reaktion von der Emission weiterer Neutronen begleitet. Folglich ist es unter bestimmten, in diesem Buch zu besprechenden Bedingungen möglich, daß der Spaltungsprozeß sich selbst erhält und daß kontinuierlich Energie erzeugt wird.
Bezüglich der Vorgeschichte der Kernspaltung vgl.: H. D. Smyth: Atomic Energy for Military Purposes. Washington 1945. — S. Glasstone: Sourcebook on Atomic Energy. New York 1950. — Zur Physik der Kernspaltung vgl.: A. Kraut: Ergebnisse der Physik der Kernspaltung. Nukleonik 2, Heft 3 und 4 (1960).
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Literatur
Ausführliche Angaben über verzögerte Neutronen bei verschiedenen Spalt-und Brutstoffen finden sich bei G. R. Keejtn et al.: Delayed Neutrons from Fissionable Isotopes of Uranium, Plutonium and Thorium. Physic. Rev. 107, 1044 (1957).
J. F. Perkins and R. W. King: Energy Release from the Decay of Fission Products. Nucl. Si. Eng. 3, No. 6, 726 (1958).
K.Way and E. P. Wigner: Physic. Rev. 73, 1318 (1948).
N. Bohr und J. A. Wheeler, Physic. Rev. 56, 426 (1939).
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Glasstone, S., Edlund, M.C., Glaser, W., Grümm, H. (1961). Der Spaltungsprozeß. In: Glaser, W., Grümm, H. (eds) Kernreaktortheorie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7900-0_4
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