Verletzungen, Verbrennungen und Verätzungen des Kehlkopfes

Zusammenfassung

Ursache und Entstehung. Verletzungen des Kehlkopfes durch äußere Gewalt ereignen sich ziemlich selten. Die vorderen Teile des Halses, insbesondere der Kehlkopf und die Luftröhre, sind gegen Zufallsverletzungen bei Unfällen gut geschützt, nach hinten durch die Wirbelsäule, nach vorn durch den verhältnismäßig kleinen Abstand zwischen vorstehendem Kinn und oberer Thoraxapertur. Zudem wird das Kinn bei Gefahr instinktiv auf die Brust gesenkt. Zu beiden Seiten liegt eine dicke kräftige Muskulatur. Außerdem können die Weichteile elastisch ausweichen. Ch. Jacksok hält allerdings Halsverletzungen für häufiger als angenommen wird, weil diese oft mit anderen zusammen vorkommen und nicht speziell erwähnt werden. Verletzungen durch Schlag (Boxen gegen den Kehlkopf), Stoß, Hufschlag, Fußtritt, Aufschlagen stumpfer Gegenstände (Bälle beim Sport) treffen die Kehlkopfgegend nur ausnahmsweise. Am häufigsten führt der Sturz oder der Anprall gegen scharfe Kanten, wie Stuhllehnen, Kratzeisen, Windschutzscheiben und Steuerrad beim Automobil, Kanten am Fahrrad oder Flugzeug oder gegen ausgespannte Seile zu Brüchen und Durchtrennungen von Kehlkopf und Luftröhre (S. 562). Oftmals ist der Kehlkopf das Angriffsziel von Mißhandlungen und Mordversuchen durch Schlag, Strangulieren oder durch Messerschnitte und Dolchstöße. Der Selbstmörder versucht mit querem Schnitt die Halsschlagadern zu durchschneiden. In der Regel wird diese Absicht nicht erreicht, jedoch eröffnet der Schnitt den Kehlkopf und eine Reihe größerer Gefäße, so daß der Tod durch Erstickung und Verblutung eintritt.