Zusammenfassung
Es gibt viele körperliche Symptome, die von der Norm abweichen und die sich auch sehr häufig bei abnormen Menschentypen vorfinden. Zum Teil sind sie bereits bestimmten Gehirnsystemen hypothetisch zugeordnet worden (Kieferhypertrophie, Hypertrichose, Schädelverbildungen), zum größten Teil aber sind sie in ihrer Entstehung und Bedeutung unbekannt. Manchmal sind es entwicklungsgeschichtliche Hemmungsbildungen (Spaltbildung an den verschiedensten Organen, überzählige oder verlagerte Organe). Andere „Degenerationszeichen“ lassen sich als entwicklungsgeschichtliche Rückschläge (Atavismen) auffassen. Lombroso hat derartige Zeichen an großem Menschenmaterial in Irrenhäusern und Gefängnissen untersucht und sie wohl irrigerweise als kennzeichnend für den „geborenen Verbrecher“ gehalten. Vielfach findet man eine Häufung von Degenerationszeichen bei postenzephalitischen Zuständen. Dabei bleibt es offen, ob die Symptome aus den durch die Enzephalitis gesetzten Gehirnveränderungen zu erklären seien, die durch abnorme trophische Impulse körperliche Mißgestaltungen erzeugen, oder aber ob ein primär degenerativer Körper für die Etablierung einer Enzephalitis besonders disponiert war.
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Feldner, J. (1955). Degenerationszeichen. In: Entwicklungspsychiatrie des Kindes. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7839-3_4
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