Zusammenfassung
Es hat den Anschein, als ob wir mit den Messungen solch hoher Genauigkeiten eine Grenze erreicht, wenn nicht sogar überschritten haben. Wenn jetzt Messungen an verschiedenen Exemplaren chemisch gleicher Stoffe, ja sogar an verschiedenen Stellen eines und desselben Kristalls voneinander abweichende Werte ergeben, so liegt die Ursache dafür nicht mehr in irgendwelchen Unzulänglichkeiten der Beobachtungsmethode, sondern in der Unterschiedlichkeit der Meßobjekte selbst. Es gibt anscheinend überhaupt keinen ganz einwandfreien Kristall, sondern alle realen Kristalle und auch Teile eines solchen unterscheiden sich voneinander durch winzige Abweichungen von ihrem Idealbild. Man faßt die Gesamtheit der verschiedenartigen Mißordnungen unter dem Namen Mosaikstruktur zusammen. Hier stehen wir am Ausgangspunkt eines neuen Gebietes, das außerordentlich mannigfaltige Erscheinungen umfaßt, da ganz verschiedene Ursachen eine ideale Kristallstruktur zu stören vermögen: Fremdstoffe, Spannungen, Leerstellen, Lockerstellen u. a. m. Man glaubt, in der Feinstruktur der einzelnen Linien, die mit einem Mikrophoto - meter aufgelöst werden, einen Schlüssel zu diesem Gebiet gefunden zu haben.
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Trey, F., Legat, W. (1954). Schlußwort. In: Einführung in die Untersuchung der Kristallgitter mit Röntgenstrahlen. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7838-6_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7838-6_5
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