Zusammenfassung
Als einer der gefürchtetsten Bohhautfehler ist die Anwesenheit von Keimen des sporenbildenden Milzbrandbazillus, Bacillus anthracis, in der Haut anzusehen, Milzbranderreger finden sieh fast ausschließlich nur auf getrockneten Häuten und Fellen, vorzüglich solchen, die aus Ländern stammen, in denen infektiöse Seuchen unter den Viehherden verbreitet sind, wie China, Ostindien, Afrika, asiatische Türkei und Balkan. Nur in ganz vereinzelten Fällen werden Milzbranderreger auch einmal auf feucht gesalzenen Häuten angetroffen. Milzbrandkeime bilden eine große Gefahr für Mensch und Tier. Nicht nur daß der mit dem Transport milzbrandinfizierter Häute und ihrer Bearbeitung in der Wasserwerkstatt betraute Arbeiter sich durch Infektion verletzter Hautstellen, Einatmen milzbrandhaltigen Staubes oder Infektion der genossenen Lebensmittel, die gefährliche, bei zu später Erkennung meist tödlich verlaufende Haut-, Lungen- oder Darmmilzbranderkrankung zuziehen kann, auch der Tierbestand landwirtschaftlicher Betriebe, die durch ihre örtliche Lage, z.B. in Überschwemmungsgebieten, flußabwärts von Gerbereien mit Gerbereiabwässern in Berührung kommen können, kann durch Verarbeitung milzbrandinfizierter Häute gefährdet werden. Der Mensch ist verhältnismäßig widerstandsfähig gegen Milzbrandinfektion.
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Literatur
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Stather, F. (1934). Milzbrandinfizierte Rohhaut. In: Haut- und Lederfehler. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7813-3_59
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