Zusammenfassung
Als Eiweißstoff bildet die tierische Haut einen vorzüglichen Nährboden für alle Arten von Mikroorganismen. Nach J. Zeißler2 darf man wohl ohne großen Fehler annehmen, daß sämtliche in den oberen Schichten des Erdbodens vorhandenen Bakterien auch auf der Haut der Tiere vorhanden sind. Da sich unter den auf der Haut des lebenden Tieres vorfindenden Mikroorganismen wie auch denen der Luft, des Erdbodens und Wassers eine große Anzahl solcher befindet, die proteolytische Enzyme abzuspalten vermögen, besteht die Gefahr einer Fäulnisschädigung der Haut immer dann, wenn diesen Mikroorganismen durch zu späte, ungenügende oder unsachgemäße Konservierung und Lagerung der Häute oder durch unsachgemäße Durchführung der vorbereitenden Arbeiten der Wasserwerkstatt, durch zu langes oder zu warmes Weichen, durch die Verwendung zu alter Weich- oder Äscherbrühen Gelegenheit zu übermäßiger Entwicklung auf der Haut gegeben wird. Die von den Bakterien abgespaltenen Enzyme bewirken einen unerwünschten Hautsubstanzabbau, durch den einmal die physikalischen Eigenschaften des Leders allgemein ungünstig beeinflußt und weiter unter Umständen auch direkt sichtbare Beschädigungen einzelner Stellen der Haut verursacht werden.
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Literatur
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Stather, F. (1934). Fäulnisschäden. In: Haut- und Lederfehler. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7813-3_29
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7813-3_29
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