Zusammenfassung
Wie bereits erwähnt wurde, vermögen Phosphationen mit großer Geschwindigkeit die Zellwände der roten Blutkörperchen zu durchdringen. Im Inneren der roten Blutzellen kennt man u. a. eine Reihe von Phosphorsäureestern, z. B. Adenosintriphosphat, Hexosemono- und Hexosediphosphat, usw., organische Verbindungen, die, wie wir sehen werden, im Körper eine dauernde Aufspaltung und Wiedervereinigung mitmachen. Der markierte Phosphor gelangt als organische Phosphorverbindung durch intravenöse Injektion in die Blutbahn, und zwar wird wieder Natriumbiphosphat (Na2HP*O4) verwendet, welches, in kleinen Dosen verabreicht, vom Organismus leicht vertragen wird. Der Radiophosphor befindet sich zunächst im Blutserum. Jedoch bereits sehr kurze Zeit nach der Injektion zeigen die oben erwähnten Phosphorsäureester durch ihre Aktivität an, daß Phosphationen die Zellwand der roten Blutkörperchen durchdrungen haben und mit den Zerfallprodukten hydrolysierter Posphorsäureester-Moleküle in chemische Reaktion getreten sind. Es haben sich neuerdings, diesmal markierte Phosphorsäureester gebildet, während nachgewiesen werden kann, daß die durch die ursprüngliche Esteraufspaltung frei gewordenen inaktiven Phosphationen die Zelle verlassen. Da die Estermenge im roten Blutkörperchen keine Veränderung zeigt, so muß mit dem Aufbau neuer Moleküle der Zerfall ungefähr ebenso vieler „alter“ Moleküle verbunden sein. Das Ergebnis ist, daß im Blutserum der markierte Phosphor gegen unmarkierten Phosphor ausgetauscht wurde.
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Bernert, T. (1949). Kreislauf der Phosphat-Ionen. In: Die künstliche Radioaktivität in Biologie und Medizin. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7723-5_14
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