Eindimensionale Flüssigkeitsbewegung. Stromfadentheorie

Zusammenfassung

Ist die Integration der in C 4 entwickelten Bewegungsgleichungen nicht einfach, so steigert sich die Schwierigkeit bei den zähen wirklichen Flüssigkeiten derart, daß in vielen Fällen eine exakte Lösung kaum zu erwarten ist. Dieser Umstand und der dringende Bedarf der Hydrotechnik nach brauchbaren Näherungslösungen hat insbesondere für die Leitung des Wassers in geschlossenen und offenen Gerinnen die eindimensionale „hydraulische“ Betrachtungsweise zur Entwicklung gebracht. Jede Leitung, längs welcher Stromlinien verlaufen, kann im Sinne der Darlegungen in C 3 als Stromröhre angesehen werden, deren Wände bei geschlossenen Leitungen, aus festem Material bestehen, bei offenen Leitungen zum Teil durch die freie Oberfläche gebildet werden. In jedem Querschnitt, der senkrecht zur Mittellinie des Stromfadens gelegt wird, herrscht der gleiche Durchfluß Q = F · v nach (10) in C 3 und dieser erfolgt also mit einer mittleren Geschwindigkeit $\upsilon = \frac{Q} {F},$, die der Rechnung zugrunde gelegt wird, als ob die durch den Querschnitt fließende Scheibe starr wäre.

The erratum of this chapter is available at http://dx.doi.org/10.1007/978-1-4612-6191-9_18