Ein Training zur Bewältigung maladaptiver Emotionen bei schizophren Erkrankten

Zusammenfassung

Seit einigen Jahren werden neben allgemeinen Emotionskonzepten auch solche für psychisch, insbesondere schizophren Erkrankte vorgelegt (Ubersichten bei [2, 21]). Als einer der ersten setzte sichjanzarik [16] spezifisch mit der Emotionalität schizophrener Patienten auseinander. Nach seiner strukturdynamischen Auffassung über die Pathogenese der Schizophrenie leide ein Erkrankter an einer vitalen „dynamischen Insuffizienz oder Entleerung“bzw. „einer Reduktion des energetischen Potentiales“, was als Verlust des Antriebes und als Verflachung der Emotionalität beobachtbar sei [17]. Ciompi [5, 6] legte vor einigen Jahren sein Konzept der Affektlogik vor, wonach die psychische Wirklichkeit in jedem Moment affektive wie auch kognitive Elemente umfaßt. Dabei seien diese affektiven und kognitiven Elemente in durch Erfahrungen gebildeten Schemata fixiert [26], welche zudem auch durch unbewußte Inhalte beeinflußt werden. Aufgrund neurobiochemischer Fehlsteuerungen sowie psychosozialer Störeinflüsse — wobei Ciompi [6] als besonders gravierend die Störungen der Kommunikationsstile in der Familie hervorhebt — leiden Betroffene bereits vor einer schizophrenen Erkrankung an fundamentaler Unklarheit, Widersprüchlichkeit und Labilität in wichtigen, internalisierten affektiv-kognitiven Schemata oder Bezugssystemen. Diese Labilität wird zudem noch durch — als schizophreniespezifisch bekannte — kognitive Defizite wie Auf- merksamkeits-, Konzentrations- und Begriffsbildungsstörungen verstärkt. Solche prämorbiden Persönlichkeitsstrukturen können die Betroffenen unter unspezifischem Streß oder unter „life-events“psychotisch dekompensieren lassen. 1989 hat Brenner ein Modell vorgelegt [2], das Wechselwirkungen zwischen neuralen, kognitiven und emotionalen Prozessen der Verhaltenskontrolle wiedergibt.