Zusammenfassung
Als berufliche Aufgabe der Psychotherapeuten gilt ganz allgemein, das Wohlbefinden ihrer Klienten erhöhen zu helfen. Wie aber steht es mit dem eigenen „Ist-Zustand“: der Art des gegenseitigen Umgangs und der unvoreingenommenen Wertschätzung von Therapeuten und Therapieschulen untereinander. Ist sie in „wohlem Befinden“? Ich erinnere mich, obzwar es einige Zeit her ist, noch recht gut an die diffusen, nicht greifbaren Spannungen hinter der Vereinsfassade, die uns Ausbildungskandidaten zu schaffen machte. Relevante Informationen wurden hintangehalten. Unsere Reaktion auf dieses Klima war ängstlich, ja paranoid, über alle Maßen zurückhaltend und nach außen hin zum Jasagen neigend, um keinen unserer Lehrer zu vergrämen. Alles deutet darauf hin, daß auch heute noch ähnliche Prozesse ablaufen. Zwar meint Fiedler (1994): „Ich bin jedenfalls fest davon überzeugt, daß die Zeit der Engstirnigkeit in den Psychotherapieschulen und auch die der Lehrmeister zu Ende geht.“ Wenn auch dieser Optimismus noch kräftiger Unterstützung bedarf, so mag es immerhin ein kleiner Fortschritt sein, daß die Thematik eher beim Namen genannt, als unter den Teppich gekehrt wird.
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Literatur
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Riedler-Singer, R. (2001). Einander gelten lassen. In: Hutterer-Krisch, R. (eds) Fragen der Ethik in der Psychotherapie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6750-2_11
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