Zusammenfassung
Im täglichen Sprachgebrauch verwendet, hat ein Tabu immer etwas mit Verboten und Vermeidungsverhalten zu tun. Wenn man diesen Begriff jedoch von seinem polynesischen Ursprung her betrachtet, steckt mehr dahinter. Im dtv-Lexikon wird dieses Wort folgendermaßen beschrieben: „Religiös bestimmtes Verbot oder Meldungsgebot, z.B. bei manchen südamerikanischen Indianern das Verbot, den Namen eines Verstorbenen auszusprechen, oder bei vielen Jägervölkern das Verbot sexueller Betätigung vor der Jagd. Ein in fast allen bekannten menschlichen Gesellschaften gültiges Tabu ist das Inzest-Tabu. In Gesellschaften ohne ausgebildeten Justizapparat (besonders bei den,primitiven’ Völkern) ersetzt die von Kindheit an anerzogene Beachtung von Tabus, die oft ein kompliziertes Regelsystem bilden, den Gesetzeskodex“ 34. Sabine Helmers schreibt in ihrem Buch über Tabu und Faszination (darin wird vor allem die Thematik des Todes und der Einstellung zu Toten abgehandelt) Folgendes: „Durch Tabu verbotene Personen, Dinge, Worte und anderes unterliegen besonderen ,übernatürlichen’ Kräften bzw. Mächten, tragen diese Kräfte in sich. Das Tabu-Verbot hat magisch-religiösen Charakter, und eine Verletzung zieht ,übernatürliche’ Bestrafung nach sich. Darüber hinaus werden Übertretungen mit gesellschaftlichen Sanktionen geahndet, sofern es sich um allgemeine Tabus handelt” 35.
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Literatur
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Frank, M. (2004). Sexualität im Alter — ein Tabu?. In: Thür, G. (eds) Professionelle Altenpflege. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6717-5_11
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