Zusammenfassung
Sektorisierung ist kein scharf definierter Begriff (Bauer 1977). Hier soll Sektorisierung als Mittel definiert sein, die psychiatrische Hilfe, insbesondere für psychisch schwer Kranke und für sozial Benachteiligte, möglichst bürger-, familien- und gemeindenah anzubieten und die Betreuungskonstanz — wo sie gewünscht wird — optimal zu gestalten. Ein überblickbares Versorgungsgebiet im Sinne eines Sektors ist die beste Voraussetzung, dass zum einen die verschiedenen ambulanten, teilstationären und stationären Angebote miteinander unter einheitlicher Verantwortung vernetzt werden können und dass zum anderen die psychiatrischen Institutionen, weitere medizinische und soziale Einrichtungen und die betroffene Bevölkerung sich ausreichend kennen und aufeinander einspielen können. Sektorisierung ist aber kein Ziel für sich. Sie ist ausschliesslich ein Mittel, die Grundversorgung von psychisch schwerer Kranken, die besondere Gefahr laufen, nicht die adäquate und konstante Hilfe zu bekommen, durch ein Angebot von Gemeindenähe und Betreuungskonstanz zu sichern und letztlich die Prognose, Lebensqualität und soziale Einbettung der betroffenen Kranken zu verbessern (vgl. Tabelle 1).
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Literatur
Bauer M (1977) Sektorisierte Psychiatrie im Rahmen einer Universitätsklinik. Anspruch, Wirklichkeit und praktische Erfahrungen. Enke, Stuttgart
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© 1998 Springer-Verlag Wien
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Hell, D. (1998). Kann im Rahmen der Sektorisierung der Bedarf angemessen befriedigt werden?. In: Gaebel, W., Falkai, P. (eds) Zwischen Spezialisierung und Integration — Perspektiven der Psychiatrie und Psychotherapie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6472-3_43
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