Zusammenfassung
Aus der griechischen Sprachwurzel autó-nomos kommt unser Wort „autonom“; es bedeutet soviel wie „nach eigenen Gesetzen lebend“, unabhängig und selbständig. Wenn wir sagen, Wirklichkeiten sind autonom, so charakterisiert das eigentlich recht treffend, was unsere Überlegungen bis jetzt zu Tage gefördert haben: Wirklichkeiten leben nach eigenen Gesetzen, die sie sich sozusagen selbst geschaffen haben. Eine solche Wirklichkeit bleibt so lange bestehen, so lange man an ihrem Entstehungsmodus, also am Verknüpfungsinstrument, welches die Anschauungselemente zu dieser Wirklichkeit zusammenfügt, nichts ändert. Wirklichkeiten verwandeln sich dagegen in eine andere Gestalt, wenn man auf andere Art an sie herangeht. Verschiedene Beispiele haben das im Lauf der Kulturgeschichte gezeigt: Licht und Farbe, Kosmos und Kosmographie haben sich in einer Vielheit von Gestalten - von Wirklichkeits- Gestalten - präsentiert. Nicht die „eine wahre Wirklichkeit“, die da drauβen vermeintlich „tatsächlich“ existiert, hat sich gezeigt. Verschiedene autonome Wirklichkeiten waren es, die sich da gebildet haben und auch ein menschliches Handeln leiten konnten.
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Fasching, G. (2000). Heilkundliche Wirklichkeiten. In: Phänomene der Wirklichkeit. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6333-7_3
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