Zusammenfassung
Ein Kaleidoskop der Wirklichkeiten hat sich ergeben, als wir bei einer Analyse der Struktur naturwissenschaftlicher Erkenntnis auf ihre Relativität gestoβen sind.1 Schon ein erster, beiläufiger Rundgang durch die naturwissenschaftliche Methodologie hat gezeigt, daβ das Wirklichkeitsverständnis, welches oft unserem Handeln zugrunde liegt, irreführend ist und auch verhängnisvolle Konsequenzen mit sich gebracht hat. In einem Anhang, der die epistemologischen Fragen genauer erörtert und dargelegt hat, hat sich die Relativität der naturwissenschaftlichen Wirklichkeit noch eindringlicher gezeigt: Die naturwissenschaftliche Wirklichkeit findet man nicht als ein fertiges Gebilde vor, welches man bloβ ent-decken muβte, so ähnlich, wie wenn man eine Decke hochhebt, unter der etwas verborgen ist. Im Gegenteil, durch die Kreativität des Naturwissenschafters wird die naturwissenschaftliche Wirklichkeit sozusagen konstruiert und damit geschaffen. Eine naturwissenschaftliche Wirklichkeit entsteht durch einen besonderen Operator, der gewisse Elemente der Anschauung aufgreift und auf besondere Weise strukturiert. Diese Auffassung steht - wenn man sie genauer betrachtet - in grellem Gegensatz zu unserem heutigen, oft vertretenen Wirklichkeitsverständnis.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2000 Springer-Verlag/Wien
About this chapter
Cite this chapter
Fasching, G. (2000). Paradigmatische Konstruktionen. In: Phänomene der Wirklichkeit. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6333-7_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6333-7_1
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-7091-7243-8
Online ISBN: 978-3-7091-6333-7
eBook Packages: Springer Book Archive