Zusammenfassung
Wenn es sich darum handelt, maximale Höhen mit Hilfe der Sauerstoffatmung zu erreichen, müssen noch gewisse Kautelen beachtet werden, die man bisher wohl nicht genügend klargestellt hat. Das Wesentliche bleibt ja, daß eine zur Deckung des Sauerstoffbedarfs ausreichende Dichte dieses Gases in den Lungenalveolen bestehe. Diese Dichte hängt außer vom absoluten Luftdruck von der Menge anderer Gase ab, die dem Sauerstoff in den Lungenalveolen beigemengt sind. Hier haben wir stets bei der Körpertemperatur von ca. 370 eine Wasserdampfspannung von 46 mm. Die Kohlensäurespannung wechselt in weiteren Grenzen. Sie ist ja im allgemeinen niedriger als auf der Erde, wenn wir in Höhen von 4000 m und darüber gewöhnliche Luft atmen. Wir haben oben schon auseinandergesetzt, daß dies seinen Grund darin hat, daß in solchen Höhen der in einzelnen Organen bereits wirksame Mangel an Sauerstoff zur Bildung von Milchsäure und damit zu einem neuen Atemreiz Anlaß gibt, welcher die Lungenventilation verstärkt und dadurch naturgemäß den Prozentgehalt der Lungenluft an Kohlensäure herabmindert. Mit dieser Minderung dürfen wir natürlich nicht rechnen, wenn wir reinen Sauerstoff atmen, und wir werden überhaupt im allgemeinen mit dem Maximum an Kohlensäure rechnen müssen, wenn wir Gefahren ausschließen wollen. Wir können dann, solange stärkere Muskeltätigkeit vermieden wird, annehmen, daß in der Minute 250 ccm Kohlensäure (reduziert auf 0° und 760 mm) ausgeschieden werden. Das würde bei 5 Liter Lungenventilation im Liter 50 ccm von 0°, also etwa 57 ccm bei 37° C ausmachen.
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Zuntz, N. (1912). Berechnung der höchsten erreichbaren Höhen. In: Zur Physiologie und Hygiene der Luftfahrt. Luftfahrt und Wissenschaft, vol 3. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6009-1_8
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