Zusammenfassung
Wir haben bisher nur von der Lokalisation bei ruhendem Blick und symmetrisch gestellten Gesichtslinien gesprochen. Alle Ortsbestimmungen wurden hiebei bezogen auf die Richtung und Entfernung des Kernpunktes, d. h. desjenigen Ortes im Sehraum, der von den Erregungen der beiden Foveae produziert wird. Dieser Punkt erscheint in der Hauptsehrichtung und jede andere Netzhautstelle produziert, wenn sie erregt wird, eine Richtung, die mit der Hauptsehrichtung einen Winkel einschließt, der ungefähr proportional dem Winkel ist, den die Richtungslinie im wirklichen Raum mit der Gesichtslinie einschließt.3 Warum das der Fall ist, läßt sich ebensowenig sagen, wie sich sagen läßt, warum Licht von 501 μμ Grün produziert; es ist einfach ein gegebenes Kausalverhältnis zwischen Reiz und Empfindung.
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References
Außer ihnen hat Jaensch noch besonders das Prinzip der ausgefüllten Strecke betont (Über die Wahrnehmung des Raumes, S. 345 ff.). Das Vorhandensein einer „sichtbaren Zwischenstrecke“ sei für das Zustandekommen eines sinnfälligen und nach Größe bestimmten Tiefeneindruckes erforderlich.
Vgl. S. 138.
Über die Abweichungen von der Proportionalität, vgl. S. 104.
Vgl. Hering: Raumsinn, S. 532f.
Vgl. Hillebrand: Die Kühe der Objekte bei Blickbewegungen, und: Kritischer Nachtrag zur Lehre von der Objektruhe.
Die symmetrische Stellung dürfen wir als Ausgangsstellung ansehen, weil sie durch das mechanische Muskelgleichgewicht gegeben ist und immer eingenommen wird, wenn uns in der Außenwelt nichts interessiert.
Kaumsinn, S. 534.
Analyse der Empfindungen. 6. Aufl. Jena: Fischer 1911. S. 105.
Vgl. Die Ruhe der Objekte bei Blickbewegungen. S. 218ff.
Experimentelle Untersuchungen über die räumlichen Eigenschaften einiger Empfindungsgruppen. Fortschritte der Psychologie, Bd. 1, S. 227 ff.
Daher sollte man sie besser als „arthrische Empfindungen“ bezeichnen, da durch den Namen „kinästhetische Empfindungen“ der Gedanke nahegelegt wird, daß die Ortsveränderung im Empfindungsinhalt selbst liege.
Sie müßten jedenfalls < 1 sein.
Das „Punktwandern“ wurde zuerst von Charpentier (Sur une illusion visuelle. Cpt. rend. de l’acad. Bd. 102, S. 1155ff., 1886) und Aubert (Die Bewegungsempfindung. Pflügers Arch. f. d. ges. Physiol., Bd. 39, S. 347 ff., 1886) beschrieben, von Bourdon (La perception visuelle de l’espace. Paris. Schleicher frères, 1902. S. 159) und Carr (The autokinetic sensation. Psychol. rev., Bd. 17, S. 42ff., 1910) eingehender untersucht. Weitere Literatur über unbemerkt bleibende Augenbewegungen siehe bei Hofmann: Eaumsinn, S. 347 f. und S. 544 ff.
Unter „Rollung“ versteht man die Drehung des Bulbus um die Gesichtslinie. Hering: Eaumsinn, S. 536.
Grundlinien der Lehre von den Bewegungsempfindungen. Leipzig 1875, und Analyse der Empfindungen. 6. Aufl., S. 118 ff.
Zur Symptomatologie der Augenmuskellähmungen, Graefes Arch., Bd. 44, S. 320 bis 333, 1897.
Vgl. Kritischer Nachtrag zur Lehre von der Objektruhe usw. S. 178 ff
Vgl. auch: Kritischer Nachtrag zur Lehre von der Objektruhe.
Zur Theorie der stroboskopischen Bewegung, und: Kritischer Nachtrag zur Lehre von der Objektruhe. S. 43 ff.
Experim. Stud, über das Sehen von Bewegung. Zeitschr. f. Psychol., Bd. 61, S.161 ff., 1912.
Die strob. Täuschungen und das Problem des Sehens von Bewegungen. Psychol. Studien, Bd. 3, S. 393 ff., 1908., und Grundfragen der Wahrnehmungs-lehre. München. 1918.
Cermak und Koffka: Beiträge zur Psychol. der Gestalt. Psychol. Forschung. Bd. 1, S. 66 ff.
Zur Theorie der strob. Bewegung. Psychol. Forschung. Bd. 3, S. 397 ff. 1923.
Weitere Literatur zur „Gestaltwahrnehmung“ siehe bei Hofmann: Raumsinn, S. 575 ff.
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Hillebrand, F. (1929). Die Lokalisation bei bewegtem Blick. In: Hillebrand, F. (eds) Lehre von den Gesichtsempfindungen. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5693-3_7
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