Zusammenfassung
Wenn auch die Keimblätter nach dem im vorigen Abschnitte Gesagten keine Eigenart in histologischem Sinne besitzen, so entstehen doch bei der normalen Entwicklung aus jedem Keimblatte ganz bestimmte Organe, so daß es den Anschein hat, als ob die Keimblätter hinsichtlich ihrer Potenzen verschieden wären, als ob also jedes der drei Keimblätter potentiell seine Eigenart besäße. Wäre dies der Fall, so müßten sich prospektive Bedeutung und prospektive Potenz der Keimblätter decken, d. h. die Potenzen, welche ein Keimblatt bei der normalen Entwicklung entfaltet, wären die einzigen, welche diesem Keimblatte überhaupt innewohnen. Da diese Potenzen virtuell schon im Ei vorhanden sein müssen, bestände das Wesen der Gastrulation in der Aufteilung dieser Potenzen auf die drei Keimblätter.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Fischel, A. (1929). Die Potenzen der Keimblätter. In: Lehrbuch der Entwicklung des Menschen. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5685-8_10
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