Blätter Für Technikgeschichte pp 64-80 | Cite as
Joseph Mauritius Stummer von Traunfels
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Zusammenfassung
Die Baukunst der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts trägt eine Zwiespältigkeit in sich. Einerseits gibt dieses Zeitalter der technischen Konstruktion mit seinem experimentellen Wesen bestimmte Direktiven, anderseits sind aber auch starke, von der Dichtung und Malerei kommende Impulse am Werk. Selbst wenn diese Romantiker in der Baukunst jener Jahre mit ihren überaus reichen und phantasievollen Entwürfen einsetzten, so bindet der mathematisch-konstruktive Geist jede vorgehabte Konzeption. Darum sehen damals die Stilnachahmungen der Gotik, die das Ideal der Romantik waren, wesentlich anders aus als die Vorlagen der Vergangenheit. Die mathematisch-fiktive Linie erscheint gegenüber der intuitiven, von anderen geistigen Vorstellungen beherrschten Ideeneinstellung des 14. und 15. Jahrhunderts. Es war ein Zeichen von Unkenntnis der Situation, wenn beim Vergleiche solcher gotischer Originale mit den Bauwerken von Meistern des 19. Jahrhunderts ungünstige Qualitätsurteile gegen diese ausgesprochen wurden, denn die Grundlagen der vergangenen Kunst des ausgehenden Mittelalters waren wesentlich durch das eigene Kunstwollen bedingt. In den Formen des 19. Jahrhunderts aber war ein anderer Wille mit voller Berechtigung vorherrschend. Ein Fehler wurde bei der Betrachtung der Baukunst des 19. Jahrhunderts darin begangen, daß man allzu sehr die Eroberung der konstruktiven Form von der äußerlichen künstlerischen Form zu trennen glaubte.
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