Zusammenfassung
Spricht man der Generation von beute von den „Gründerjahren“, von der „Gründerzeit“, dann entsteht vor dieser stets das Bild der Auswüchse der Wirtschaft jener Jahre, die dem Kriege zwischen Deutschland und Frankreich 1870/71 folgten. Damals hat sich eine wilde Meute von sogenannten Wirtschaftsführern, bar jedes Gefühls für Verantwortung, an die Spitze einer die weitesten Kreise erfassenden ungesunden Spekulation gestellt und viele unsolide, ja betrügerische Wirtschaftsunternehmungen ins Leben gerufen. Diese Zeit endete, wie sie enden mußte, mit dem furchtbaren „Krach“ des Sommers 1873. Nicht diese Jahre sind gemeint, wenn Franz Wertheim ein Mann der Gründerzeit genannt wird. Denn diese umfaßte — im weiteren Sinn gesehen — nicht nur die brodelnden Nachkriegsjahre von damals, sondern auch die beiden Jahrzehnte vor dem Krieg 1870/71. In die Zeit vor diesem fällt das Tagwerk der kühnen Pioniere jener wirtschaftlichen Gestaltung, die bis zum ersten Weltkrieg in stets aufsteigender Entwicklung begriffen war, die Zeit der Männer, die den Typus der wirtschaftlichen Unternehmungen schufen, die weiter ausgestaltet zu kühner und kühner organisierten, mehr und mehr auf Sonderzwecke sich einstellenden Gebilden, zum Unterbau der mitteleuropäischen Wirtschaft geworden sind, die wir zwischen den beiden Weltkriegen in den Jahren 1918 bis 1939 miterleben konnten.
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Quellennachweis
Dr. Josef Arenstein, „Österreichischer Bericht über die Internationale Ausstellung in London 1862“ (S. 627, I. Abschnitt).
Franz E. v. Wertheim, „Werkzeugkunde für Holzarbeiter“. Wien 1869.
Wilhelm Exner, „Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Österreichs“. Wien 1873. (Bd. I, S. 406 und 492/93).
„Presse“ 1869, Nr. 75, „Wertheims 20000. Kasse“.
„Baron Franz Wertheim“, Abendblatt „Neue Freie Presse“ vom 3. April 1883.
„Wochenschrift des n.-ö. Gewerbevereines“, Jahrg. 1883 (S. 119 und 125).
Abendpost der „Wiener Zeitung“ vom 3. April 1883.
Karikaturen und witzige Artikel. Der Kikeriki, 18. März 1869, Nr. 11, „Wie man Hausherr auf der Ringstraße wird“, und 1873, Nr. 2, „Wie Diebe und Brandstifter von Baron Wertheim reden“.
Wiener Punch 1871, Nr. 29, „Zur Weltausstellung 1873.“
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Kurzel-Runtscheiner, E. (1949). Franz Freiherr von Wertheim. In: Schützenhofer, V. (eds) Blätter für Technikgeschichte. Forschungsinstitut für Technikgeschichte in Wien, vol 11. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5521-9_4
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