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Der Ordnungsgedanke der Landschaft und die Wirklichkeit

Ein Festvortrag

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Leitgedanken Zur Raumforschung und Raumordnung

Zusammenfassung

Vor mehreren Jahren erschien ein seither lebhaft umstrittenes Buch zur Kunstgeschichte, Hans Sedlmayr’s „Verlust der Mitte“ (1). Es wollte die Kunst als Instrument einer Tiefendeutung von Epochen benutzen und fand als Charakteristika für die Gegenwart die Zerstörung des ewigen Bildes vom Menschen, das Verlassen echter Menschlichkeit — denn die Mitte verlassen, heißt die Menschlichkeit verlassen, formuliert Pascal —, die Isolation, d. h. die Aussonderung „reiner“ Sphären, und die Polarisation, d. h. das Auseinandertreiben der Gegensätze, die Neigung zum Anorganischen, die Labilität und Loslösung vom Boden, den Zug zum Unteren, die Aufhebung des Unterschieds von „Oben“ und „Unten“ (2). Alles dies wurde zusammengefaßt unter dem Schlagwort „Verlust der Mitte“ und an einer Fülle von Beispielen aus der Kunstgeschichte erläutert. Darüber ist wohl hier wenig zu streiten, sofern es sich um die Feststellung von Fakten handelt. Wesentliche Züge der geistigen Entwicklung der letzten hundert Jahre sind damit getroffen, die Zerspaltung und Spezialisierung der menschlichen Hantierungen, das Spezialistentum auch im Geistigen. Es wird im einzelnen auch auf das Verhältnis des Menschen zur Natur angespielt: das Verwandeln des gewachsenen Naturgebildes des Mischwaldes in unnatürliche „Monokulturen“. Etwas anderes ist es allerdings mit den kunstkritischen und kunstpädagogischen Konsequenzen, mit dem Verdikt über die moderne Kunst, die wohl die eigentliche Ursache zu dem großen Streit über dieses Buch gebildet haben.

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References

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Österreichische Gessellschaft für Raumforschung und Raumplanung. (1969). Der Ordnungsgedanke der Landschaft und die Wirklichkeit. In: Leitgedanken Zur Raumforschung und Raumordnung. Schriftenreihe der österreichischen Gesellschaft für Raumforschung und Raumplanung, vol 9. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5495-3_12

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