Zusammenfassung
Die psychophysische Neutralität aller Lebenserscheinungen war seit jeher dem naiven Naturgefühl eine Selbstverständlichkeit, die für die Naturwissenschaft erst allmählich erobert werden mußte. Der Sexualität kam in dieser Entwicklung bald eine führende Stellung zu. Die Geltung einer psychischen Komponente, der Liebe, war unbestreitbar, doch trat sie zurück unter dem Eindruck der Entdeckung spezifischer Aufnahmeorgane für sexuelle Reize, spezifischer Exekutionsmechanismen sexueller Triebe und von Organen, die die sexuelle Entwicklung in anscheinend. spezifischer Weise verursachten. So wurde die Sexualität in vollem Ausmaße zunächst Prototyp der Leib-Seele-Beziehung im Vorstellungskreis der kausal-mechanischen Biologie. Aber auch in der modernen kollektivistisch-personalistischen Betrachtungsart ist das Schicksal der Sexualitat sozusagen vorbildlich geworden, indem sie ihre Ausnahmestellung wieder aufgab und nur als Glied in den Kreis des Gesamtgeschehens im Organismus zurücktrat: die Keimdrüse in das inkretorische System, die Psychosexualität in den Rahmen der Persönlichkeit.
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Schwarz, O. (1925). Psychogene Störungen der männlichen Sexualfunktion. (Psychogene Impotenz.). In: Schwarz, O. (eds) Psychogenese und Psychotherapie Körperlicher Symptome. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5429-8_12
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