Anorganische Waschhilfsmittel

Zusammenfassung

Die anorganischen Waschhilfsmittel, also Ammoniak, Soda, Borax, Wasserglas, Alkaliphosphate und andere in wäßriger Lösung zumeist ausgesprochen alkalisch reagierende Salze sind dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntnisse zufolge nicht mehr den seifenartig oder seifenähnlich sich verhaltenden Produkten zuzuzählen. Ihnen fehlt besonders eine Eigenschaft der Seifen, nämlich das Schaumvermögen und die Kapillarität ihrer Lösungen. Sie setzen also die Oberflächen- und Grenzflächenspannung der Flotten an sich nicht in ausgesprochenem Maße herab, wie dies für die Seifen und die modernen Seifenersatzmittel und Netzmittel charakteristisch ist. Trotz des Fehlens dieser bereits von Plateau ¹ als charakteristisch für Seifenlösungen bezeichneten, ihr hohes Netz- und Durchdringungsvermögen verursachenden Eigenschaften hat man bis in die zwanziger Jahre unseres Jahrhunderts hinein immer wieder versucht, mit Hilfe alkalisch reagierender Elektrolytsalze Seifenersatzmittel herzustellen, zumeist einfach, indem man diesen an sich häufig ebenfalls in keiner Weise seifenartig sich verhaltende Zusätze, wie Bisulfitverbindungen der Aldehyde², Naphthalin oder dessen Hydrierungsprodukte³, bleichend wirkende Persalze oder Superoxyde⁴, Kolloide⁵ anorganischer oder organischer Natur zufügte, oder einfach Wasserglasgallerten Fettlösungsmittel einverleibte⁶. Mehrfach wurden während des Weltkrieges auch Seifenersatzmittel empfohlen, welche lediglich eine durch erhärtend wirkende Zusätze rein äußerlich in Form von Stück- oder Schmierseifen gebrachte Mischung von Silicaten, Soda und dergleichen darstellten⁷.