Chemische Eigenschaften der durch elektrolytische Oxydation erhaltenen Oxydschichten

Zusammenfassung

Bereits von W. Beetz²⁵⁰ ist der oxydische Charakter der beim anodischen Oxydieren des Aluminiums entstehenden Überzüge erkannt worden. Durch die analytische Untersuchung von Filmen, die durch eine Behandlung mit Salzsäuregas vom Aluminium isoliert worden waren, wurde durch verschiedene Autoren festgestellt, daß der Wassergehalt der nach verschiedenen Verfahren hergestellten Überzüge nur etwa 2 bis 6% beträgt (H. Sutton und J. W. W. Willstrop²⁵¹, L. C. Bannister²⁵², W. G. Burgers, A. Claassen und J. Zernicke²⁵³ und N. D. Pullen²⁵⁴). Die Zusammensetzung entspricht daher nicht dem Aluminiumoxydhydrat Böhmit Al₂O₃ · H₂O, sondern dem wasserfreien Aluminiumoxyd, eventuell im Gemisch mit etwas Böhmit oder zufällig eingeschlossenen Spuren des Elektrolyten (H. Röhrig²⁵⁵). Wie bereits gelegentlich der Besprechung des Schichtdickenwachstums (S. 9) näher ausgeführt wurde, geht sehr wahrscheinlich bei niedrigen Spannungen das primär gebildete Aluminiumhydroxyd (mit wechselndem Wassergehalt) bei höheren Spannungen durch örtliche Überhitzungen unter Entwässerung in das wasserfreie Oxyd über (H. Fischer²⁵⁶).