Ausgewählte Fragen aus Pathologie und Klinik der Hyperthyreosen

Zusammenfassung

Es mag auf den ersten Blick überraschend erscheinen, daß das Thema eines Vortages* mit Pathogenese und Therapie umgrenzt ist; da man denken mag, daß es in einem 40-Minuten-Referat wohl kaum möglich sei, Fragen sowohl der Pathogenese als auch der Therapie der Hyperthyreosen einigermaßen erschöpfend zu besprechen, das Thema daher besser auf das eine oder andere zu beschränken wäre. Nun, die Kombination ist nicht etwa in einer Uneinsicht in die immense Größe des mit dem Titel skizzierten Vorwurfes begründet — eine Größe, die doch gerade der, der sich näher mit dem Thema beschäftigt, besonders wird ermessen können; es liegt der Verbindung beider Gedankengänge ein innerer Grund zugrunde: eine in der modernen Wissenschaft heute nicht mehr vereinzelte Erfahrung und Entwicklung, die aber auf dem Gebiete der Schilddrüsenproblematik gerade in den letzten Jahren besonders drastisch in Erscheinung getreten ist, daß sich nämlich öfters eine gewisse Umkehr der Forschungsmethodik zeigt. Wir waren bisher gewohnt, daß die Theoretiker und Kliniker beobachtend forschten, aus diesen Forschungen Erkenntnisse gewonnen wurden und diese auch zu praktischen, also therapeutischen Resultaten geführt haben; gerade der Sektor Schilddrüse hat nun in diesen Jahren gezeigt, daß sich der Weg, und zwar sehr mit Erfolg, auch umgekehrt begehen läßt.