Zur Behandlung der doppelseitigen Rekurrenslähmung

Zusammenfassung

Auf einer Tagung, die als ihr erstes Hauptthema „Erkrankungen der Schilddrüse“ gewählt hat, erscheint es zweckmäßig, den heutigen Stand der Therapie der postoperativen Rekurrenslähmungen kurz zu streifen. Seit die ersten Stimmen von derartigen Schäden laut wurden, haben sich Chirurgie und Laryngologie in engster Zusammenarbeit redlich bemüht, 1. Schäden zu verhindern oder auf ein Minimum zu beschränken, und 2. eingetretene Schäden nach Tun-lichkeit zu verbessern. Bei der außergewöhnlichen Empfindlichkeit des Rekurrens werden sich Schäden nach Strum-ektomie niemals vermeiden lassen. Gewiß wird durch einen in der Kropfchirurgie wenig Geübten der Rekurrens mehr gefährdet sein als durch einen Erfahrenen, aber gerade der erfahrene Kropfchirurg muß oft die traurige Feststellung machen, daß rezidivfähiges Strumagewebe leider vielfach dort sitzt, wo man mit Rücksicht auf die Rekurrentes nichts anrühren sollte. Die Radikalität leidet somit häufig aus Rücksicht auf die Rekurrentes bzw. sie geht auf Kosten letzterer. Die Bearbeitung des großen Strumamaterials von Doz. Plenk in Linz vom laryngologischen Standpunkt wird zeigen, welcher Standpunkt der richtige ist. Dort soll auch ausführlicher auf das Rekurrensproblem bei Struma eingegangen werden. Hier sollen heute nur jene chirurgischen Maßnahmen auszugsweise besprochen werden, die der Erweiterung der Stimmritze nach postoperativen Lähmungen dienen.