Zusammenfassung
Wässerige Osmiumtetroxydlösung („Osmiumsäure“) und besonders ihre Dämpfe wirken nicht „fixierend“ im gewöhnlichen Sinn, d. h. rufen nicht Gerinnung und mikroskopisch sichtbare Ausflockung hervor, sondern bringen das Plasma in einem homogenen, gelatinierten Zustand zur Erstarrung ; das vitale Aussehen bleibt so gut wie in keinem anderen Fall erhalten, da merkliche Schrumpfungen und Gerinnungsbilder ausbleiben. Gleichzeitig wird das Plasma in einen Zustand übergeführt, der es sehr widerstandsfähig gegen darauffolgende eigentliche Fixierung (unter Gerinnung) macht, so daß sich mit Hilfe von Osmiumtetroxyd Präparate herstellen lassen, die gegenüber dem Aussehen im Leben kaum Strukturveränderungen aufweisen. Die hauptsächlichste Veränderung besteht in einer geringfügigen Kontraktion, die aber gleichmäßig erfolgt, also nur eine allgemeine Verkleinerung zur Folge hat (vgl. Abb. 11 u. 2).
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Literatur
Die Essigsäurewirkung ist hier eine ganz andere als beim KE.-Verfahren.
Vgl. aber Abschnitt III.
Man verwende die im Handel befindlichen 0,1 g-Packungen. — Die Dämpfe greifen stark die Schleimhäute an! Man ritzt das zugeschmolzene Glasröhrchen, das OsO4 enthält, ein und zerbricht es unter Wasser; die Etikette samt Klebstoff ist vorher zu entfernen. Auch die Dämpfe der fertigen Lösung wie die Fixierungsgemische machen sich bei längerer Beschäftigung unangenehm bemerkbar; man arbeite also beim Präparieren in möglichster Entfernung (Augen!) und ohne die Dämpfe unmittelbar einzuatmen.
Andere Modifikationen sind LA Cours Gemische 2 B E, 2BD und 2 B X, die verschiedene Mischungsverhältnisse aufweisen und dazu Kaliumbichromat und Saponin (zwecks leichterer Benetzbarkeit) enthalten.
Dicke Stellen der Ausstriche halten die Farbe länger fest.
Nicht alle im Handel befindlichen Sorten von Gentianaviolett sind gleich gut brauchbar. Es wird daher oft Kristallviolett verwendet, nach Newton wie folgt: Färbung in 1%iger wässeriger Lösung — das Kristallviolett ist kochend zu lösen — 3 Minuten bis 1 Stunde; abspülen in dest. Wasser, dann Behandlung mit Jodjodkali (1 g Jod, 1 g Jodkali in 100 ccm 80%igem Alkohol) 30 bis 45 Sekunden lang, 4 bis 10 Sekunden in 95%igem Alkohol abspülen, in Nelkenöl etwa 30 Sekunden unter dem Mikroskop differenzieren, über Xylol einschließen.
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© 1949 Springer-Verlag in Vienna
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Geitler, L. (1949). Die Osmiumtetroxydverfahren. In: Schnellmethoden der Kern- und Chromosomenuntersuchung. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5056-6_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5056-6_3
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-211-80089-8
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