Zusammenfassung
Die Bezeichnung „Gefäßsyndrome“ bezieht sich auf kreislaufbedingte Gewebsschäden, die ganz unabhängig von der Art des primären, zum erhöhten Druck führenden Prozesses als sekundäre Folgen auftreten können. Da ich als Pathologe spreche, will ich mich auf die Anatomie dieser sekundären Herde beschränken. Vaskuläre Kompression ist die weitaus häufigste Ursache der Herde. Sie hat gewisse Prädilektionsstellen, für die in erster Linie Eigenheiten der anatomischen Struktur des Schädelinnern und solche der Verteilung und des Verlaufes der Gefäße verantwortlich sind. Die Kompression kann partiell oder total sein, der Gewebsschaden kann zwischen Verlust von wenigen Nervenzellen und totalen Erweichungen variieren. Die sekundären Schäden treten besonders häufig auf, wenn sich der primäre, raumbeengende Prozeß akut entwickelt oder wenn, falls er chronisch ist, der schon bestehende, intrakranielle Überdruck durch irgendeine Veränderung (Blutung, Blutdrucksenkung) plötzlich verschärft wird. Variationen in der Verteilung der Läsionen hängen zum Teil davon ab, ob die intrakranielle Drucksteigerung durch allgemeine Volumenzunahme des Gehirns ohne nennenswerte Massenverschiebung oder durch einen lokalen Prozeß verursacht ist, bei dem Verschiebung der Hirnteile die Regel ist, besonders wenn der Prozeß supratentoriell gelegen ist. Die letztere Art von Fällen möchte ich zuerst besprechen.
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© 1961 Springer-Verlag Wien
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Lindenberg, R. (1961). Gefäßsyndrome bei intrakranieller Drucksteigerung. In: Tönnis, W., Marguth, F. (eds) Kreislaufstörungen des Zentralnervensystems. Acta Neurochirurgica Supplement, vol 7. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-4396-4_51
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