Zusammenfassung
Die Thrombose der Hirnvenen und Sinus hat das diagnostische und therapeutische Interesse in den letzten Jahren in erhöhtem Maße geweckt, seitdem es dank der cerebralen Angiographie möglich geworden ist, dieses Krankheitsbild mit einiger Sicherheit zu diagnostizieren. Währenddem in den angelsächsischen Ländern gegen Ende des letzten Jahrhunderts schon Scougal, Collier, Gowers und Goodel, in der jüngsten Zeit vor allem Symonds und Purdon Martin, die cerebrale Thrombophlebitis eingehend besprochen haben, war es in Deutschland vor allem von Hoesslin, welcher die Schwangerschaftslähmungen der Mütter bereits 1904 und 1905 meister-haft beschrieben hat. Die puerperalen und postpuerperalen cerebralen Thrombosen sind seither gut bekannt geworden und bieten im allgemeinen keine nennenswerten diagnostischen Schwierigkeiten. Sie treten in unserem Krankengut schon unmittelbar vor der Geburt, aber auch noch bis zu 17 Tagen nach erfolgter Geburt ein. Ihre Pathogenese ist weitgehend geklärt; es wird angenommen, daß sie auf einer erhöhten Blutgerinnung beruhen. Juergens und Stein sind der Auffassung, daß das postpuerperal frei gewordene Placenta-Thromboplastin in die Blutbahn eingeschwemmt wird und daß es dank seiner Eigenschaft einer hochaktiven Gewebsthrombokinase zur intravasalen Gerinnung und zur Abscheidung disseminierter Fibrinauflagerungen führt. Der Faktor V sei dabei vermehrt, ebenso der Prothrombingehalt des Blutes. Die puerperalen cerebralen Thrombosen erfordern im allgemeinen keine neurochirurgische Therapie; sie ist aber angezeigt, wenn sich massive Stauungsblutungen im Marklager der Großhirnhemisphären einstellen.
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Literatur
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Krayenbühl, H. (1961). Die Thrombose der Hirnvenen und Sinus. In: Tönnis, W., Marguth, F. (eds) Kreislaufstörungen des Zentralnervensystems. Acta Neurochirurgica Supplement, vol 7. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-4396-4_24
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