Zusammenfassung
In Graz kam ich, was die Klinik anlangt, in ganz andere Verhältnisse, als ich sie in Wien gewohnt war. In Wien hatte ich einen verhältnismäßig großen Belagraum, ungefähr 150 Betten, aber einen sehr geringen Zugang von Kranken, etwa auch 150 Fälle im Jahr, so daß sich das Krankenmaterial ungefähr einmal im Jahr erneuerte. In Graz war die Zahl der psychiatrischen Betten viel geringer, dagegen war der Wechsel der Kranken sehr groß, denn fast alle Aufnahmen von Geisteskranken kamen auf die Klinik und nur wenige direkt in die Irrenanstalt Feldhof. Ich konnte daher kaum Geisteskranke während ihres ganzen Krankheitsverlaufs, noch weniger durch Jahre hindurch behalten, da ich immer wieder Platz für neue Aufnahmen schaffen mußte. Das hatte allerdings auch Vorteile. Man gewöhnte sich an, rascher zu einem Urteil über jeden Kranken zu kommen, und die große Zahl der Einzelfälle war gewiß geeignet, die klinische Erfahrung zu bereichern.
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© 1950 Springer-Verlag Wien
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Schönbauer, L., Jantsch, M. (1950). Meine Tätigkeit in Graz 1889–1893. In: Schönbauer, L., Jantsch, M. (eds) Julius Wagner-Jauregg. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3919-6_3
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