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Freud und sein Seelenapparat

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Die Seele
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Zusammenfassung

Der von Sigmund Freud im Anschluss an den Analyse-Begriff der Chemie eingeführte Terminus „Psychoanalyse“ vereinigt in sich die beiden entscheidenden Momente eines rationalen, naturwissenschaftlichen Ansatzes für ein Thema, das unter strikt positivistischen Vorzeichen zuerst geradezu geleugnet werden musste: Die Seele ist als das Unbegreifliche, nicht Feststellbare zu einem vor — und damit antiwissenschaftlichen Begriff geworden. Nach H. Mettler sind „mit der Psyche als Inbegriff des Irrationalen und der Analyse die beiden gegenläufigen Hauptströmungen des 19. Jh., einerseits die Romantik — in der der Begriff des Unbewussten zu Hause ist — und andererseits die positive Wissenschaft zusammengebracht worden“. Indem Freud das Seelenleben auf die Basis des Unbewussten stellt, wird die der Psychoanalyse innewohnende Gegensatzspannung deutlich herausgestellt. Schon Freuds erstes Modell der Seele war geprägt von den physikalisch-physiologischen Kenntnissen seiner Zeit: Das Denkmodell der Psychoanalyse orientiert sich an den Erkenntnissen der Naturwissenschaft der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert. Freuds Bemühen war es, zwischen Physischem und Psychischem eine Brücke zu schlagen:

„Ein Wort über das Verhältnis dieser Bewusstseinstheorie zur anderen. Nach einer mechanistischen Theorie ist das Bewusstsein eine bloße Zutat zu den physiologisch-psychischen Vorgängen, deren Wegfall am psychischen Ablauf nichts ändern würde. Nach anderer Lehre ist Bewusstsein die subjektive Seite alles physischen Geschehens, also untrennbar vom physiologischen Seelenvorgang. Zwischen beiden steht die hier entwickelte Lehre“ (G. W. Nachtragsband 1987, S. 403).

„Psychische Behandlung heißt Seelenbehandlung. Man könnte also meinen, dass darunter verstanden wird: Behandlung der krankhaften Erscheinung des Seelenlebens. Dies ist aber nicht die Bedeutung dieses Wortes. Psychische Behandlung will vielmehr besagen: Behandlung von der Seele aus, Behandlung — seelischer und körperlicher Störungen — mit Mitteln, welche zunächst und unmittelbar auf das Seelische des Menschen einwirken.“

Sigmund Freud (Schriften zur Behandlungstechnik)

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© 2001 Springer-Verlag Wien

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Hinterhuber, H. (2001). Freud und sein Seelenapparat. In: Die Seele. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3702-4_17

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