Zusammenfassung
Aus unserem geschichtlichen Rückblick wissen wir, daß der Begriff des Gesetzes erst mit den politischen Arithmetikern in der Statistik Eingang gefunden hat. Die jährliche Wiederkehr annähernd gleicher Zahlenergebnisse für naturbedingte Massenerscheinungen des sozialen Lebens, wie Geburten oder Sterbefälle, war es, welche das Staunen eines Graunt oder Süßmilch erregte und dazu führte, diese Regelmäßigkeit als die Offenbarung von Naturgesetzen zu betrachten. Noch mehr mußte der Begriff des Gesetzes in den Mittelpunkt der statistischen Theorie rücken, seit Quetelet und seine Schule die Auffassung vertraten, daß auch das gesellschaftliche Leben Naturgesetzen unterworfen sei und die Statistik die Aufgabe habe, jene Gesetze aufzufinden, die das menschliche Leben in den natürlichen Eigenschaften des Individuums sowie in den Merkmalen seiner sozialen Beziehungen beherrschen. Damit wurde der Statistik ein Erkenntnisziel gesetzt, das zum Teil noch bis auf den heutigen Tag für ihre wissenschaftliche Selbständigkeit als entscheidend angesehen wird.
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Schrifttum
Außer den auf S. 271 verzeichneten Lehrbüchern
J. Dobretsberger, „Die Gesetzmäßigkeit in der Wirtschaft“, J. Springer, Wien 1927.
M. v. Drobisch, „Die moralische Statistik und die menschliche Willensfreiheit“, Leipzig 1867.
F. Eulenburg, „Naturgesetze und Sozialgesetze“, in „Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik“, 31. u. 32. Bd., 1910 u. 1911.
B. Josephy, „Der Gesetzesbegriff in den Sozialwissenschaften“, in „Jahrb. für Nationalökonomie und Statistik“, 130. Bd., 1929.
W. Lexis, „Einleitung in die Theorie der Bevölkerungsstatistik“ (Bemerkungen über die Gesetzmäßigkeit der statistischen Erscheinungen), Straßburg 1875.
Ders., „Abhandlungen zur Theorie der Bevölkerungs- und Moralstatistik“ (insbes. „Über die Ursachen der geringen Veränderlichkeit statistischer Verhältniszahlen“, „Über die Theorie der Stabilität statistischer Reihen“, „Naturgesetzlichkeit und statistische Wahrscheinlichkeit“), Jena 1903.
Ders., Art. „Gesetz im gesellschaftlichen und statistischen Sinn“, im „Handwörterbuch der Staatswissenschaften“, 3. und 4. Aufl.
K. Marbe, „Die Gleichförmigkeit in der Welt“, Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1916.
G. v. Mayr, „Die Gesetzmäßigkeit im Gesellschaftsleben“, München 1877.
G. Riimelin, „Über den Begriff eines sozialen Gesetzes“, in „Reden und Aufsätze“, Tübingen 1875.
A. Wagner, „Die Gesetzmäßigkeit in den scheinbar willkürlichen menschlichen Handlungen“, Hamburg 1864.
W. Winkler, „Das Problem der Willensfreiheit in der Statistik“, in „Revue de l’Institut International de Statistique“, Haag 1937.
W. Wundt, „Logik“, II. Bd., 2. Abtlg. „Logik der Geisteswissenschaften“, Stuttgart 1895.
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© 1946 Springer-Verlag Wien
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Klezl-Norberg, F. (1946). Statistische Gesetzmäßigkeit und Regelmäßigkeit. In: Allgemeine Methodenlehre der Statistik. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3640-9_13
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