Zusammenfassung
Der Naturfreund hat zweifach Gelegenheit, mit den Bienen unschwer eine Bekanntschaft anzuknüpfen: gellt er an einem warmen Frühlings- oder Sommertag einem blühenden Obstgarten oder einer blumigen Wiese entlang, so sieht er, wie sie sich an den Blüten zu schaffen machen; und wenn er am Bienenstande eines Imkers (Abb. 1) vorbeikommt, so sieht er sie dort an den Fluglöchern ihrer Wohnungen aus und ein fliegen. Ist es ein wohlhabender Imker, der seine Sache versteht, dann hat er vielleicht ein paar Dutzend, vielleicht über hundert Bienenstöcke auf seinem Stand. Ist es ein Anfänger, versteht er sein Geschäft schlecht, oder ist die Gegend für die Bienenzucht nicht günstig, so hat er wenige, vielleicht einen einzigen Bienenstock. Aber er kann keine kleinere Ein-heit haben als einen „Bienenstock“, ein „Bienenvolk“, dem viele tausend Bienen angehören. Der Bailer kann eine einzelne Kuh, einen Hund, wenn er will ein Huhn halten, aber er kann keine einzelne Biene halten — sie würde in kurzer Zeit zugrunde gehen. Das ist nicht selbstverständlich, es ist sogar sehr merkwürdig. Denn wenn wir uns in der Sippe der entfernteren Verwandtschaft unserer Bienen umsehen, bei den anderen Insekten, so ist ein solches zuhauf Zusammenleben durchaus nicht allgemeiner Brauch.
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© 1948 Springer-Verlag Wien
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v. Frisch, K. (1948). Das Bienenvolk. In: Aus dem Leben der Bienen. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3602-7_1
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